GOLDSCHMIEDE POLDERS

Wilhelm Mathias Polders I

1826 – 1896

Er erlernte das Handwerk des Kupferschlägers und sah sich als Wandergeselle Deutschland und die Welt von 1852 bis 1862 auf Wanderwegen an. Nach zehnjähriger Wanderschaft durch Europa ließ sich Wilhelm Polders I. im niederrheinischen Marienwallfahrtsort Kevelaer nieder. Der Kupferschmiedegeselle bildete sich zum Gold- und Silberschmiedemeister weiter. Er  erweiterte seine handwerkliche Tätigkeit mehr und mehr auf das Gebiet der kirchlichen Goldschmiedekunst.

Wilhelm Polders II

1878 -1951

Am 21. Januar 1878 geboren, übernahm Wilhelm Polders II. die Werkstätten seines Vaters. Seine Berufsausbildung erhielt er bei den namhaften Goldschmieden Bruns in Münster und Birgel in Köln. Wie schon sein Vater erlernte er während seiner Wanderjahre in Augsburg, München und Nürnberg auch das Verfahren des Bronzegusses. Wilhelm Polders II. weitete das Arbeitsgebiet der Werkstätten wesentlich aus. Zur Erfüllung der mannigfachen und verschiedensten Aufträge, die die Werkstätten in jenen Jahren erhielten, standen den Mitarbeitern modernste Anlagen und Gerätschaften zur Verfügung. So eine Drückerei, eine Gießerei, große Öfen zur Emaillierung und, neben den vielfältigen üblichen Goldschmiedewerkzeugen eine für damalige Zeiten außergewöhnliche galvanische Anlage zur Vergoldung und Versilberung kleiner und großer Metallobjekte.

Wilhelm Polders III

1914 – 1992

Die volle Umstellung auf eine solide Moderne in der Geschichte der Werkstätten für kirchliche Goldschmiedekunst Kevelaer vollzog der dritte Wilhelm Polders, der am 04. Mai 1914 in Kevelaer geboren wurde.
Bei seinem Vater ging Wilhelm Polders III. in die Lehre, und besuchte zunächst die Kunstgewerbeschule in Krefeld. Er war Schüler des Bildhauers Jupp Brüx (1889 – 1944) und arbeitete anschließend als Geselle in Regensburg, Innsbruck und Bozen. An der Wiener Akademie für angewandte Kunst studierte er in der Meisterklasse für Gold- und Silberschmiede bei Prof. Eugen Mayer und legte dort 1939 seine Meisterprüfung in beiden Fächern ab.

Wilhelm Polders IV

1954

Die vierte Generation in der Nachfolge des Gründers der Werkstätten verkörpert Wilhelm Polders IV., der am 29. August 1954 in Kevelaer geboren wurde. Seine handwerkliche Ausbildung erfuhr er beim Gold- und Silberschmiedemeister Klaus Pohl in Duisburg.
Weitere Stationen seiner Ausbildung sind ein Studium an der Kunstakademie in Zürich, die künstlerische Mitarbeit im Atelier des Münchener Bildhauers Roland Friedrichsen (1910 – 1992) und ein Studium an der Zeichenakademie in Hanau. Im Jahre 1983 legte er dort seine Meisterprüfung als Goldschmied und Designer ab.

Benedikt Polders

1992

Mit dem jüngsten Ururenkelsohn des ersten Wilhelm Polders ist nun die fünfte Generation von Goldschmieden in den historischen Werkstätten in Kevelaer herangewachsen.

Benedikt Polders verspürte früh die Liebe zum Goldschmiedehandwerk, welche durch ein Jahrespraktikum beim damaligen Obermeister Herbert Cürvers gefestigt wurde. Danach machte er eine Ausbildung bei seinem Onkel Wilhelm Polders IV. und arbeitete bei dem namhaften Goldschmied Claus Rosenthal in Freudenberg. Durch seine Aus- und Weiterbildung hat er gelernt in verschiedenen Stilrichtungen zu arbeiten.